Schützenstraße
Name seit
1889

Stadtteil
Meschede-Süd

Verbindung
Zeughausstraße
Martin-Luther-Straße
Velaystraße
Schultenohl
Loirestraße
Briloner Straße

An dieser Straße liegt die Schützenhalle der Schützenbruderschaft St. Georg.
Die Schützenbruderschaft ist aus einer mittelalterlichen Selbsthilfeorganisation hervorgegangen. Meschede war nie durch Stadtmauern gesichert. Darum wurden in unruhigen Zeiten die wehrfähigen Männer zum Schutz gegen jede Bedrohung zusammengeschlossen. Für die Freiheit Meschede ist diese Art der Selbsthilfe seit 1486 nachweisbar.
Im Laufe der Zeit garantierte der Staat Ordnung und Sicherheit. Damit entfiel nach und nach die ursprüngliche Aufgabe der Bruderschaft. Nur äußere Dinge erinnern noch daran: Uniformen, Offiziersgrade, Fähniche und das Vogelschießen, das hervorgegengen ist aus der Übung im Gebrauch der Waffen. Der letzte Einsatz der Schützen zur Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung wird aus dem Jahre 1719 berichtet, wo der kurfürstliche Richter zu Meschede zwanzig Schützen zu einer Polizeiaktion nach Blüggelscheidt entsandte.
Die neuen Aufgaben der Schützenbruderschaft sind die Pflege echter Gemeinschaft, heimatlicher Verbundenheit und das jährliche Abfeiern des Schützenfestes.
1826 wurde zwischen der Königlichen Regierung in Arnsberg und dem Schultheißen Witte zu Meschede namens der dortigen Schützengesellschaft ein Erbzinskontrakt geschlossen. Darin wurden fünf Gärten im Ohl an der Ruhrmühle an die Schützen verkauft: "Der Platz dient der Schützengesellschaft zum Schießplatz und Versammlungsort bei Vergnügungen."
1919 mußte der Platz wegen der fortschreitenden Bebauung ostwärts an der heutigen Schützenstraße in die Nähe des damals dort befindlichen Schwimmbades verlegt werden. Die hier 1920 erbaute provisorische Festhalle wurde 1936 durch Schneemassen eingedrückt. Man errichtete 1937 einen massiven Neubau. Während des letzten Krieges wurde die Halle vom Staat als Getreidelager benutzt und dann von den Honsel-Werken für die Unterbringung und Verpflegung von Belegschaftsmitgliedern gepachtet. Beim Bombenangriff am 28. Februar 1945 brannte die Halle völlig aus, wurde 1948 wieder aufgebaut.

1905 begann die Stadt mit Mitteln der Sparkassenüberschüsse ein großangelegtes Straßenverbesserungsprogramm. Bis 1919 wurde die Schützenstraße kanalisiert und gepflastert.
Literatur

Göbel, Bernhard (Hrsg.) (1959): 1000 Jahre Meschede: Geschichte, Wirtschaft, Kultur. Drees, Meschede

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