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An dieser Straße liegt die
Schützenhalle der Schützenbruderschaft St. Georg.
Die Schützenbruderschaft ist aus einer mittelalterlichen
Selbsthilfeorganisation hervorgegangen. Meschede war nie durch
Stadtmauern gesichert. Darum wurden in unruhigen Zeiten die
wehrfähigen Männer zum Schutz gegen
jede Bedrohung zusammengeschlossen. Für die Freiheit Meschede ist
diese Art der Selbsthilfe seit 1486 nachweisbar.
Im Laufe der Zeit garantierte der Staat Ordnung und Sicherheit. Damit
entfiel nach und nach die ursprüngliche Aufgabe der Bruderschaft.
Nur äußere Dinge erinnern noch daran: Uniformen,
Offiziersgrade, Fähniche und das Vogelschießen, das
hervorgegengen ist aus der Übung im Gebrauch der Waffen. Der
letzte Einsatz der Schützen zur Wiederherstellung der
öffentlichen Ordnung wird aus dem Jahre 1719 berichtet, wo der
kurfürstliche Richter zu Meschede zwanzig Schützen zu einer
Polizeiaktion nach Blüggelscheidt entsandte.
Die neuen Aufgaben der Schützenbruderschaft sind die Pflege
echter Gemeinschaft, heimatlicher Verbundenheit und das jährliche
Abfeiern des Schützenfestes.
1826 wurde zwischen der Königlichen Regierung in Arnsberg und dem
Schultheißen
Witte zu Meschede namens der dortigen Schützengesellschaft ein
Erbzinskontrakt
geschlossen. Darin wurden fünf Gärten im Ohl an der
Ruhrmühle
an die Schützen verkauft: "Der Platz dient der
Schützengesellschaft
zum Schießplatz und Versammlungsort bei Vergnügungen."
1919 mußte der Platz wegen der fortschreitenden Bebauung
ostwärts
an der heutigen Schützenstraße in die Nähe des damals
dort
befindlichen Schwimmbades verlegt werden. Die hier 1920 erbaute
provisorische
Festhalle wurde 1936 durch Schneemassen eingedrückt. Man
errichtete
1937 einen massiven Neubau. Während des letzten Krieges wurde die
Halle vom Staat als Getreidelager benutzt und dann von den
Honsel-Werken
für die Unterbringung und Verpflegung von Belegschaftsmitgliedern
gepachtet. Beim Bombenangriff am 28. Februar 1945 brannte die Halle
völlig
aus, wurde 1948 wieder aufgebaut.
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1905 begann die Stadt mit
Mitteln der Sparkassenüberschüsse ein großangelegtes
Straßenverbesserungsprogramm. Bis 1919 wurde die
Schützenstraße kanalisiert und gepflastert.
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Literatur
Göbel, Bernhard (Hrsg.) (1959): 1000 Jahre
Meschede: Geschichte, Wirtschaft, Kultur. Drees, Meschede
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