Franz Schweitzer-Haus
 
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Am 4. Dezember 1927 wurde das Franz Schweitzer-Haus in Meschede seiner Bestimmung übergeben. Mit Unterstützung des Kirchenvorstandes von St. Walburga erwarb der Katholische Schutzverein im Jahre 1927 ein Grundstück am Ruhrweg, der heutigen Kolpingstraße, auf dem ein großes Wohnhaus im Rohbau auf seine Fertigstellung wartete. Nach dem Ausbau wurde es als Führer- und Erholungsheim für den Diözesanverband der Katholischen Gesellenvereine und als Hospiz des Gesellenvereins Meschede genutzt.
Versuche der NSDAP während des Dritten Reiches das Haus für ihre Interessen zu missbrauchen schlugen glücklicherweise fehl. Im Zweiten Weltkrieg mietete (!) die Wehrmacht den Saalbau und belegte ihn mit einer Kompanie Landesschützen. Bombentreffer in den letzten Kriegswochen legten das Haus in Schutt und Asche.
Doch bald schon beteiligte sich die Kolpingsfamilie am Wiederaufbau. Zur Feier des 84. Stiftungsfestes am 14. November 1948 konnte der neu errichtete Saal den Vereinszwecken wieder dienen.
Am 2. Mai 1952 war das "zweite" Franz Schweitzer-Haus fertiggestellt und wurde seiner zusätzlichen Bestimmung als Lehrlings- und Jugendheim zugeführt.
Als Lehrlingsheim diente das Kolpinghaus deswegen, weil Jugendliche, die in ihrem Heimatort keine Ausbildungsstelle fanden, in der Nähe der Stadt Meschede eine Lehrstelle suchen mussten. Die tägliche Heimfahrt war zu weit und wegen der damaligen Möglichkeiten auch zu umständlich. Die Lehrlinge nahmen daher die Gelegenheit gern wahr, in Meschede im Kolpinghaus zu wohnen. Mit zunehmender Anzahl von Betrieben und Lehrstellen auch auf dem Lande konnten die Jugendlichen wieder während ihrer Ausbildung zu Hause wohnen. Das Kolpinghaus als Lehrlingsheim wurde unrentabel und musste 1962 wegen Unterbelegung und mangelnder Rentabilität schließen.
Von 1949 bis 1981 diente das Franz Schweitzer-Haus dem Kulturring der Stadt als Veranstaltungsort, ehe die Konzert- und Theaterveranstaltungen in die neue Stadthalle verlegt wurden.

Kolpinghaus in Meschede
Die Büroetage wurde vom Caritasverband, dem Kolpingsbildungswerk und der Gewerkschaft genutzt.
Nach einer gründlichen Renovierung 2001 dient der Saal heute zahlreichen verschiedenen Veranstaltungen und im Restaurant weiß man seit 2002 die chinesische Küche zu schätzen.

Name

Das Haus erhielt den Namen "Franz Schweitzer-Haus" nach dem zweiten Nachfolger Adolph Kolpings.

Literatur

Basse, Hans-Joachim (1993): Das Franz Schweitzer-Haus in Meschede. In: Der Oberkreisdirektor des Hochsauerlandkreises (Hrsg.): Jahrbuch Hochsauerlandkreis 1993


Stephan Teutenberg