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Am 18. Februar 1483
schenkte das kinderlose Ehepaar Henneke
von Berninghausen und Margaretha von Hückelheim sein Dorf
Hückelheim,
zwei Kilometer nordwestlich von Meschede gelegen, an sieben
Klosterjungfrauen
von der Klause bei Meschede: Folgende der Lehre des Evangeliums,
daß
das Reich Gottes denen, die Barmherzigkeit üben und fromme Almosen
geben, als ewige Belohnung zuteil werden sollte, schenkten sie ihre
ganze
Dorfschaft Hückelheim mit Höfen, Äckern, Wiesen und dem
halben Hückelholz den Schwestern auf dem Ceppelsberge bei
Meschede.
Am 11. April 1484 gab der päpstliche Legat Angelus die Erlaubnis,
in Hückelheim eine Kirche mit Glockenturm und die erforderlichen
Klostergebäude
zu errichten. Abb. 1: Hier stand das Kloster Galiläa. Im Stil seiner Zeit beschrieb Franz Ignaz Pieler 1874 die weiteren Geschicke: Es scheint nun rasch Hand an´s Werk gelegt zu sein; denn nach einigen Jahren war das neue Closter fertig und erhielt nach damaliger Sitte den Namen eines biblischen Ortes, Galiläa. Gestatten wir unserer Phantasie, die Lücken der Nachrichten auszufüllen, dann sehen wir an einem festlichen Tage des Jahres 1489 eine Procession mit Kreuz und Fahnen von dem Capellenberge herab über die Ruhr den halbstündigen Weg nach Galiläa ziehen. Der alte Pater Diedrich trug die kupferne Monstranz mit dem hochwürdigen Gute, den teuersten Schatz, welchen die Nonnen von dem Berge mitnahmen in die neue Closterkirche; in wehmütiger Freude schritten die Jungfrauen dem Allerheiligsten voran, viele Priester geleiteten es, und eine zahlloses Menge Volks folgte mit Gebet und Lobgesängen. Unter den Nonnen sehen wir auch die Witwe des Ritters von Berninghausen in dem weißen Dominicanerhabit mit schwarzem Scapulier. Über
dreihundert Jahre hat das Closter bestanden und den
Töchtern des Landes durch viele Generationen einen Aufenthalt
geboten
in friedlicher Zurückgezogenheit. Dort haben sie gewirkt
durch
gutes Beispiel und Gebet; insbesondere aber haben sie als Erzieherinnen
der weiblichn Jugend sich Verdienste um das westfälische Vaterland
erworben.
So ließ der Drost von Bilstein, Caspar von Fürstenberg,
mehrere
seiner Kinder zweiter Ehe daselbst erziehen, und noch bis in den Anfang
dieses
19. Jahrhunderts befanden sich "Kostjungfern" in Galiläa, welche
daselbst
in feinen Handarbeiten, Haushaltung und auch wissenschaftlich nach den
gängigen
Forderungen der alten Zeit unterrichtet wurden, vorzüglich aber
edle,
fromme Sitten lernten. 1810 wurde das Kloster von der
großherzoglich
hessischen Regierung aufgehoben. Mit dem Verkauf an den Bremer Kaufmann
Runge
wurde auch die Eremitage auf der Klause
aufgehoben. Die Klosterkirche diente in dieser Zeit den evangelischen
Christen
als Kirche, bevor sie die 1839 ihre eigene Christuskirche weihen
konnten.
Graf von Westphalen kaufte 1819 die Klosterreste in Galiläa und
die
Klause. Kirche und Klostergebäude wurden bis auf einen Flügel
1860 abgebrochen.
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