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Das ehemalige
Knappschaftskrankenhaus in Beringhausen, heute Veramed-Klinik, liegt
etwa sechs Kilometer südöstlich von Meschede. Die
Gebäude liegen 420 Meter über NN und 110 Meter über der
Talsohle im Tal
der Kleinen Henne.
Das
Hauptgebäude hat eine langgestreckte Form und besteht aus dem
eigentlichen Wohngebäude der Kranken und östlich
anschließend dem Speisesaal und dem Küchenanbau. Durch die
Bauform haben fast alle Krankenzimmer Südlage. Um einen
kasernenförmigen Eindruck zu vermeiden wurden die
Gebäudeformen reich strukturiert. Die Südfront teilt sich in
zwei Bauten mit einem niedrigen Zwischenbau. Hinter diesem mittleren
Gebäudeteil erhebt sich der Kapellenaufbau mit schlank
aufstrebenden Türmchen.
Zu
der Heilanstalt gehörte weiterhin ein großes Maschinen-
und Kesselhaus. In ihm waren die Hochdruck-Dampfkessel, Maschinen und
Akkumulatoren
untergebracht.
Geschichte
des
Hauses
Nachdem am
Ende des 19. Jahrhunderts Robert Koch den Tuberkulosebazillus erforscht
hatte, entstanden in einigen Orten Lungenheilstätten zur
Bekämpfung dieser heimtückischen Krankheit. Der Bochumer
"Allgemeine Knappschaftsverein" wollte für die bei ihm
versicherten Bergleute, die aufgrund ihrer Arbeitsbedingungen besonders
an Lungenkrankheiten litten, ebenfalls eine solche Anstalt errichten.
Dazu suchte man einen Standort in klarer, sauberer Luft, der
naturgemäß entfernt von der Industrieregion liegen musste,
aber wegen möglichst guter Erreichbarkeit auch nicht zu weit weg
liegen sollte.
Nach
reiflicher Überlegung fand man einen geeigneten Standort in dem
ehemaligen Rittergut Beringhausen bei Meschede.
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Abb. 1: Ehemalige Ansicht des
Knappschaftskrankenhauses
in Beringhausen
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1901
begannen
die Arbeiten zu dem für 118 Betten geplanten Bau. Besondere
Schwierigkeiten ergaben sich dabei durch die Lage oben am Berg. Ein
zwei Kilometer langer Zufahrtsweg mit einer Steigung von 1 : 14 wurde
angelegt. Zusätzlich sorgte eine Seilbahn, deren Fundamente noch
heute sichtbar sind, für den Transport von Personen und
Gütern vom Tal zu der 110 Meter höher gelegenen Anstalt. Nach
seiner Fertigstellung wurde die
Auguste-Viktoria-Knappschaftsheilstätte dann am 28. Juni 1904
eröffnet.
Die
heutige Zufahrtsstraße entstand erst um die Kriegsjahre von 1913
bis 1921. Die Seilbahn wurde überflüssig und im Jahre 1926
abgeschafft.
Im
Zweiten Weltkrieg wurde die Heilstätte als Reservelazarett genutzt
und die Bettenzahl auf 200 erhöht. Während der Kriegszeit
entstanden an den Gebäuden und dem umliegenden Wald nur geringe
Schäden.
Anfang
1946 gaben die Alliierten die Heilstätte, die ihnen bis dahin als
Kriegsgefangenen-Lazarett gedient hatte, wieder an die Ruhr-Knappschaft
in Bochum zurück. Der Krankenhausbetrieb setzte sofort wieder ein.
Im
Zuge der Fortentwicklung erfuhr die Klinik in den Jahren 1979/80 eine
großangelegte Modernisierung. Der alte Name wurde in
"Bundesknappschafts-Klinik Tannenberg" abgeändert. Die Bettenzahl
sank zwar auf 103, dafür wurden den Kranken alle modernen
Einrichtungen für Bronchial- und Lungenerkrankungen angeboten.
Da
die Behandlung von Tuberkulose-Patienten seit 1986 nicht mehr
zu Lasten der Rentenversicherung, sondern auf Kosten der
Krankenversicherung durchgeführt wird, wurde mit dem 31. März
1986 wurde der Klinikbetrieb durch den Knappschaftsverein eingestellt.
Etwa 44.000 Patienten wurden bis
dahin erfolgreich behandelt.
Im
September 1986 wurde die Tannenberg-Klinik verkauft. Im Juli 1988 hat
die Veramed-Gesellschaft die Klinik mit einem zwanzigjährigen
Pachtvertrag übernommen. In dem vollkommen umgestalteten
120-Betten-Haus mit dem Namen "Veramed-Klinik" wird das Konzept einer
Ganzheitsmedizin zur Nachsorge von Krebs-Patienten verfolgt.
Literatur
Fliege,
Hubert (2001): Die "Auguste-Viktoria"-Knappschaftsheilstätte
in Beringhausen. In. Jahrbuch Hochsauerlandkreis 2001.
Stephan Teutenberg
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