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Friedrich
Ludwig Jahn, geboren am 11.8.1778 in Lanz b. Perleberg, gestorben am
15.10.1852
in Freyburg an der Unstrut, Pädagoge und Politiker.
Er besuchte das Gymnasium in Salzwedel und bis Ostern 1795 noch
für ein halbes Jahr das Gymnasium Zum Grauen Kloster in Berlin. Ab
1796 betrieb er Studien in Halle, Frankfurt (Oder), Greifswald und
Göttingen. Im Jahre 1809 übersiedelte er nach Berlin und
publizierte hier eines seiner wichtigsten Werke, "Deutsches Volkstum".
Er war seit 1810 als Lehrer am
Grauen Kloster und an den Plamannschen Erziehungsanstalten in Berlin
beschäftigt. Gemeinsam mit Karl Friedrich Friesen gründete er
den "Deutschen Bund", einen Vorläufer der Burschenschaften. Jahns
Bedeutung liegt besonders in der Entwicklung des Turnens, dessen
Übungen er zusammen mit Ernst Eiselen und Karl Friedrich Friesen
schuf und in dem er eine Möglichkeit sah, während der
napoleonischen Herrschaft die physische und moralische Kraft des Volkes
zu stärken. 1811 richtete er in der Berliner Hasenheide den ersten
Turnplatz ein. Sein Turnen umfaßte vielfältige
Leibesübungen, zu denen Fechten, Schwimmen, Laufen, Spiel und Tanz
gehörten. Er gilt als Erfinder von Barren und Reck. Während
der Befreiungskriege kämpfte Jahn im Lützowschen Korps. Als
Mitbegründer der Deutschen Burschenschaft geriet er danach in
Gegensatz zum restaurativen Regime. In der Nacht vom 13. zum 14.7.1819
wurde Jahn verhaftet und verbrachte danach sechs Jahre
in Untersuchungshaft in Spandau, Küstrin und Kolberg. Man
beschuldigte
ihn der geistigen Urheberschaft an der Ermordung Kotzebues 1819. Nach
Schließung der Turnplätze und Beschränkungen der
Turnbewegung durch die Karlsbader Beschlüsse wurde Jahn der
Prozeß gemacht, der 1825 mit einem
Freispruch endete; dennoch blieb er unter Polizeiaufsicht und unterlag
bis
1840 dem Verbot der politischen Betätigung. 1848 wurde Jahn als
Befürworter der demokratischen Monarchie in die Deutsche
Nationalversammlung gewählt. Sein gemeinsam mit Eiselen
verfaßtes Buch "Die Deutsche Turnkunst" (1816) gilt als Klassiker
der einschlägigen Literatur. |
Leider ist die alte
Flurbezeichnung "Im Schwarzen Bruch" bei der Namensgebung
(zunächst) fallen gelassen worden. Wahrscheinlich wegen des
Ausbaus des neuen Sportplatzes wurde dann daraus die Jahnstraße.
1985 mußte der Sportplatz wieder weichen, geblieben ist der
Straßenname.
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