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Stettin,
heute Szczecin, Hauptstadt der gleichnamigen Woiwodschaft, am
westlichen Mündungsarm der Oder am Stettiner Haff gelegen, Polen.
Stettin wurde
erstmals 1091 als castrum im Zusammenhang mit der Eroberung durch Polen
erwähnt.
Damals war es Herzogsburg und Hauptstadt der Region. Zwischen 1124 und
1129
entstanden dort zwei deutsche Marktsiedlungen. Herzog Barnim I. von
Pommern
verlieh Stettin 1243 Magdeburger Stadtrecht. Ab 1278 war es Hansestadt.
1648
kam Stettin an Schweden und 1720 an Preußen. 1815 wurde Stettin
Hauptstadt der preußischen Provinz Pommern. Seit 1945 gehört
die Stadt zu Polen. Sie war während ihrer gesamten Geschichte eine
florierende Handelsstadt. Szczecin ist Sitz eines katholischen
Bischofs, einer technischen Hochschule, einer medizinischen Akademie,
der landwirtschaftlichen Hochschule, der Kunsthochschule, der
staatlichen Seeschule, der Fachschule für Seefischerei, mehrerer
Museen und Theater sowie einer Philharmonie. Szczecin besitzt den
größten polnischen Ostseehafen, in dem hauptsächlich
Massengut umgeschlagen wird.
In der Stadt gibt es mehrere Werften für Hochsee- und
Binnenschiffe, Elektroindustrie, Maschinen-, Kraftfahrzeug- und
Motorradbau, ein Hüttenwerk, Zementindustrie, Herstellung von
Düngemitteln, Lacken und Farben, Papier-, Leder- und
Textilindustrie sowie Fischverarbeitung. Szczecin ist
Verkehrsknotenpunkt und hat einen Flugplatz, 22 Kilometer nördlich
der Stadt. Zahlreiche im Kriege zerstörte Baudenkmäler sind
wiederhergestellt worden. Dazu zählen vor allem das Schloß
der Pommernherzöge, die gotische Jacobikirche, die gotische
Johanniskirche, das Alte Rathaus sowie das Bankhaus der Familie Loytze.
Unversehrt blieb das Hafentor. 1997 hatte die Stadt 419 000 Einwohner. |
Im Herbst 1953 begannen die
Arbeiten für die „Bauernsiedlung“. Das Gelände hatte die
Deutsche Bauernsiedlung Düsseldorf als Trägerin der
Siedlungsmaßnahme bereits
aus der Bodenreform vom Grafen von Westphalen erworben. Die Siedlung
umfaßte auf 59 Hektar Größe insgesamt 55
Nebenerwerbsdoppelstellen,
die in Kettenbauweise errichtet wurden und deren jede je zwei Siedler
und
zwei Einliegerfamilien aufnahmen. Außerdem gründeten sich in
der Siedlung drei Bauernhöfe. Die Siedlungsanlage war in erster
Linie
für ehemalige Bauern des Ostens gedacht, die im Nebenerwerb ein
kleines
Stück Land bewirtschaften wollten. Mitte März begann man mit
dem
Bau der Straßen. Bis April 1955 waren alle Baumaßnahmen
fertig.
Nach Beendigung der Bauarbeiten wurden neue Straßennamen
vergeben. Gemäß dem Vorschlag des Kulturausschusses der
Ostvertriebenen, von denen die Siedlung in der Hauptsache bewohnt
wurde, waren folgende
Straßennamen ausgewählt: Breslauer Straße,
Waldenburger
Straße, Stettiner Straße, Danziger Straße,
Königsberger
Straße; eine weitere Straße führte nun den Namen
Heidering.
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