Stettiner Straße
Name seit
1954

Stadtteil
Bauernsiedlung

Verbindung
Breslauer Straße
Von-Westphalen-Straße

Stettin, heute Szczecin, Hauptstadt der gleichnamigen Woiwodschaft, am westlichen Mündungsarm der Oder am Stettiner Haff gelegen, Polen. Stettin wurde erstmals 1091 als castrum im Zusammenhang mit der Eroberung durch Polen erwähnt. Damals war es Herzogsburg und Hauptstadt der Region. Zwischen 1124 und 1129 entstanden dort zwei deutsche Marktsiedlungen. Herzog Barnim I. von Pommern verlieh Stettin 1243 Magdeburger Stadtrecht. Ab 1278 war es Hansestadt. 1648 kam Stettin an Schweden und 1720 an Preußen. 1815 wurde Stettin Hauptstadt der preußischen Provinz Pommern. Seit 1945 gehört die Stadt zu Polen. Sie war während ihrer gesamten Geschichte eine florierende Handelsstadt. Szczecin ist Sitz eines katholischen Bischofs, einer technischen Hochschule, einer medizinischen Akademie, der landwirtschaftlichen Hochschule, der Kunsthochschule, der staatlichen Seeschule, der Fachschule für Seefischerei, mehrerer Museen und Theater sowie einer Philharmonie. Szczecin besitzt den größten polnischen Ostseehafen, in dem hauptsächlich Massengut umgeschlagen wird. In der Stadt gibt es mehrere Werften für Hochsee- und Binnenschiffe, Elektroindustrie, Maschinen-, Kraftfahrzeug- und Motorradbau, ein Hüttenwerk, Zementindustrie, Herstellung von Düngemitteln, Lacken und Farben, Papier-, Leder- und Textilindustrie sowie Fischverarbeitung. Szczecin ist Verkehrsknotenpunkt und hat einen Flugplatz, 22 Kilometer nördlich der Stadt. Zahlreiche im Kriege zerstörte Baudenkmäler sind wiederhergestellt worden. Dazu zählen vor allem das Schloß der Pommernherzöge, die gotische Jacobikirche, die gotische Johanniskirche, das Alte Rathaus sowie das Bankhaus der Familie Loytze. Unversehrt blieb das Hafentor. 1997 hatte die Stadt 419 000 Einwohner.
Im Herbst 1953 begannen die Arbeiten für die „Bauernsiedlung“. Das Gelände hatte die Deutsche Bauernsiedlung Düsseldorf als Trägerin der Siedlungsmaßnahme bereits aus der Bodenreform vom Grafen von Westphalen erworben. Die Siedlung umfaßte auf 59 Hektar Größe insgesamt 55 Nebenerwerbsdoppelstellen, die in Kettenbauweise errichtet wurden und deren jede je zwei Siedler und zwei Einliegerfamilien aufnahmen. Außerdem gründeten sich in der Siedlung drei Bauernhöfe. Die Siedlungsanlage war in erster Linie für ehemalige Bauern des Ostens gedacht, die im Nebenerwerb ein kleines Stück Land bewirtschaften wollten. Mitte März begann man mit dem Bau der Straßen. Bis April 1955 waren alle Baumaßnahmen fertig. Nach Beendigung der Bauarbeiten wurden neue Straßennamen vergeben. Gemäß dem Vorschlag des Kulturausschusses der Ostvertriebenen, von denen die Siedlung in der Hauptsache bewohnt wurde, waren folgende Straßennamen ausgewählt: Breslauer Straße, Waldenburger Straße, Stettiner Straße, Danziger Straße, Königsberger Straße; eine weitere Straße führte nun den Namen Heidering.

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